Blumen für Potsdamerinnen

Amnesty International informierte zum Weltfrauentag in Potsdam im Rahmen der Kampagne „Mit Menschenrechten gegen Armut“ über die hohe Müttersterblichkeit im westafrikanischen Land Burkina Faso. Zum Internationalen Frauentag am 8. März 2010 hatte sich die Potsdamer Hochschulgruppe von Amnesty International in die Aktionen eingereiht, die unter dem Leitspruch „Mutter werden. Ohne zu sterben“ drei Monate lang innerhalb der deutschen Sektion organisiert werden.

100 Potsdamer Frauen wurden am gestrigen Montag mit selbstgebastelten Blumen in den Potsdamer Bahnhofspassagen überrascht. Das Besondere daran: jede Blume war mit einer Nachricht versehen, die jeweils über eines von insgesamt vier burkinabischen Frauenschicksalen informierte. Somit konnten die Potsdamer Amnesty-Mitglieder innerhalb von einer Stunde alle Blumen verteilen und gleichzeitig über die aktuelle Situation werdender Mütter, die in dem westafrikanischen Land leben, informieren.

„Das vorhandene Netz von Gesundheits- einrichtungen ist noch unzureichend und Medikamente sind für die ärmeren Frauen aus den ländlichen Gebieten kaum zu bezahlen. Daher sind sie besonders gefährdet“, berichtet Gesine Dannenberg, Mitglied der hiesigen Hochschulgruppe. Die Alphabetisierungsrate von Mädchen und Frauen liege bei nur 21 Prozent, was den Informationsfluss bezüglich Schwangerschaft, Geburt, Sexualität und Verhütungsmittel noch erschwere. Diesen zu verbessern gehört zu den Forderungen der Menschenrechtsorganisation an die Regierung Burkina Fasos. Außerdem sollen Hindernisse für eine medizinische Versorgung abgebaut werden und das Netz von Gesundheitsdiensten und qualifizierten MitarbeiterInnen ausgebaut werden.

Als sie ihre letzte Blume verschenkt, betont Christiane Sperr, ebenfalls Mitglied: „Wir verschenken die Blumen natürlich gern, doch noch viel wichtiger ist uns, dass auch die Informationen dazu wahrgenommen werden. Im Schnitt sterben in Burkina Faso mindestens 5 Frauen pro Tag durch Komplikationen während der Schwangerschaft und bei der Geburt. Je mehr Leute davon wissen und etwas dagegen tun möchten, umso besser.“

Die Kampagne „Mutter werden. Ohne zu sterben“ wird zwei Jahre auf internationaler Ebene laufen. Die jeweils aktuellsten Informationen findet man unter www.amnesty-frauen.de, außerdem auch auf der Website der deutschen Sektion.

„Mutter werden. Ohne zu sterben“ ist Teil der Kampagne „Mit Menschenrechten gegen Armut“, die die Arbeit von Amnesty International auch auf die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte ausweitet.